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Absolutismus: Ludwig XIII / XIV

Ein Zeichen für Macht und Reichtum des Absolutismus war Versailles als Machtzentrum mit seinem prunkvollen Schloss und seinen Bällen. Es war außerdem die Zeit des Barock (Perücken).

Absolutismus bedeutete für den Herrscher absolute Macht, d.h. er konnte wie ein Diktator leben. Der Unterschied zwischen einem absolutistischen Herrscher (Ludwig XIII / XIV) und einem totalitären (Totalitarismus) Herrscher (Hitler, Stalin) bestand darin, dass der totalitäre Herrscher keinerlei Einschränkungen wie das Erbrecht hinnehmen musste (Erbrecht: Kinder der Nebenfrauen oder andere durften nicht herrschen).

Die Merkmale des Barock waren Vergoldungen, Säulen und Rundbögen. Alles war ziemlich prunkvoll, da die Herrscher und der Adel damit ihren Reichtum zeigen wollten.

Ideologie des Absolutismus

Beispiel: Karlsruher Schloss:

Karlsruher Stadtplan

Quelle: WebStadtplan Karlsruhe. Private Nutzung gemäß den Nutzungsbedingungen.

Aussage der Architektur: Der König bzw. Fürst hat nur Gott über sich ("von Gottes Gnaden"). Das einzige, was sich "über" dem Schloss befand, war der Schlossgarten (selbst die Natur und Gott lassen sich (teilweise) beeinflussen) und der Wald. Im Schlossgarten befindet sich außerdem eine Orangerie. Hier werden Pflanzen wie Palmen und Orangen gepflegt.

Der König hatte mehrere Frauen: Eine zur Rechten (die Hauptfrau; nur ihr Kind konnte Erben) und mehrere zur Linken (seine Nebenfrauen; ihre Kinder hießen "Kegel").

Staatstheoretiker des Absolutismus

Die Staatstheoretiker waren zwar eine europäische Angelegenheit, aber dennoch gab es in dieser Zeit keine deutschen Theoretiker.

Machiavelli: Nachdem es kein Deutsches Reich mehr in Italien gab, bildeten sich dort viele Stadtstaaten. In Venedig gab es viele Kirchen im Baustil der Renaissance (Wiedergeburt der Antike): hell, vergoldet, aus Marmor und Glas. In dieser Zeit gab es viele Maler. Venedig wurde durch Handel mit Seide und Gewürzen aus dem Orient reich, mächtig und berühmt. Die Familie Medici in Florenz gab vor allem Kultur weiter. Weitere, reiche Stadtstaaten in Italien waren außerdem Mailand, Verona, Bolonnia und andere. In dieser Zeit herrschten die Pest und viele Kriege. Machiavelli schloss sich den Medici an und ging mit ihnen später unter.

In der Verbannung verfasste er einige Schriften:

  • Idealbild des Fürsten: Es gibt zweierlei Waffen: die des Rechts (Mensch) und die der Gewalt (Tier). Der Fürst muss beide Waffen anwenden und sich wie Mensch und Tier verhalten: Er muss sein Wort halten, soll es aber bei Bedarf brechen, denn der Mensch ist falsch und unehrlich. Die Tugenden sind nur zum schein zu halten, da sie notwendig sind, um die Herrschaft zu behaupten.
  • Staatsräson: Sie ist höher als das Schicksal des einzelnen, das Individuum muss sich dem Staat unterordnen; ein Staat lässt sich nicht erpressen (Beispiel: Israel brachte ihre Olympiamannschaft um).
  • Realpolitik: Es ist alles erlaubt, wenn sich Erfolg einstellt: Der Zweck heiligt die Mittel.

Jean Bodin: Er lebte zu der Zeit des Kriegs zwischen dem römisch-katholischem Glauben und dem kalvinistischem Glauben (in Südfrankreich die Hugenotten; auch in Mutschelbach und Palmbach). Calvin vertrat die Prädestinationslehre: Sparsames, ehrgeiziges (puritanisches) Leben sollte von Gott mit Reichtum belohnt werden; dieser Reichtum sollte angelegt werden.

Bodin erklärte den Begriff Souveränität: Der Souveränherrscher ist der höchste Herrscher außer Gott, kann frei über Gesetze bestimmen, hat die höchste Befehlsgewalt und ist absolut und völlig losgelöst von innen (von den Bürgern) und nach außen. (Souveränität bedeutet heute nur noch von anderen Staaten völlig unabhängig und losgelöst zu sein.)

Thomas Hobbes: Er lebte während den Rosenkriegen und musste ins französische Exil, wo er "Leviathan" schrieb:

Sein Grundgedanke war, dass der Mensch nicht gut ist, d.h. früher oder später wird es Krieg geben. Die Menschen werden also eine Staatsvertrag schließen: Sie geben die Freiheit (auf) und bekommen Ordnung und Frieden vom Herrscher, Parlament oder von der Versammlung. Keiner darf den Vertrag brechen, denn bricht der Staat den Vertrag, dann hat der Mensch das Recht zum Widerstand. Bricht ein Mensch den Vertrag, so hat der Staat das Recht ihn zu töten. Der Vertrag bedeutet auch Widerstandsrecht.

Kennzeichen des Absolutismus

Mittel des Absolutismus

Wirtschaft des Absolutismus: Merkantilismus

Ziel:

Staatsverstärkung durch verkehrspolitische Maßnahmen und wirtschaftlich-politischer Interventionen

Kennzeichen:

Der Merkantilismus hatte eine aktive Handelsbilanz zum Ziel: mehr Einkünfte als Ausgaben. Colbert (Colbertismus; Finanzminister und Beamter) realisierte dies, indem er billigst Rohstoffe (z.B. aus eigenen Kolonien: Québec, Mississippi, Lousiana: Wolle, Tabak, Tee, Reis) einkaufte, effektiv verarbeitete (Manufakturen), teuer exportierte und ausländische Konkurrenzprodukte mit hohen Importzöllen belegte.

Manufakturen:

Folgen:

Aufklärung

Theoretiker nach Ludwig XIV. zweifeln das System zu recht an. Allen ging es um (Meinungs-) Freiheit (der Geist des Menschen kann und darf sich mit allem beschäftigen).

Montesquieu: Er war ein gelernter Rechtsanwalt, Adliger, lebte gut in Paris und befasste sich mit dem Geist der Gesetze.

Er schrieb über die Gewaltenteilung: Alle Gewalten sind gleich mächtig und müssen getrennt bleiben, sonst führt dies zu einer Diktatur:

  • ausführende G. (Exekutive): eine oder mehrere Personen (Parlament)
  • gesetzgebende G. (Legislative): in zwei Händen wie in England: Oberhaus (Adel) und Unterhaus (Bürger); dieses System hat sich bewährt, da es wenigsten nach außen hin demokratisch erschien
  • (richterliche G. (Judikative))

Falls Legislative und Exekutive in einer Hand liegen würden, käme es zu einer Diktatur (Bsp.: Hitler, Ermächtigungsgesetz; Steuern könnten auf 50% gesetzt werden).

Falls Legislative und Judikative in einer Hand liegen würden, könnte ein Richter willkürlich Gesetze erlassen und danach urteilen.

In Deutschland herrscht heute eher eine Gewaltenverschränkung, da die Legislative die Exekutive wählt und diese wiederum die Judikative wählt. Als Kontrollen gibt es heute u.a. die Presse (4. Gewalt), den Rechnungshof und Bürgerinitiativen.

Rousseau: Er wuchs unter dem Calvinismus in Genf (Schweiz, freie und direkte Demokratie, immer neutral) auf, war Privatlehrer in der Schweiz später in Frankreich, schrieb ein Buch über die Pädagogik (Kinder mit Persönlichkeit) und erarbeitete die Hypothese des Gesellschaftsvertrags (Ggs. zum Staatsvertrag von Hobbes; direkter Vorläufer von Karl Marx).

Der Einzelne sucht eine Gesellschaftsform, in der er geschützt ist, aber dennoch seine Freiheit beibehält. Das Staatsoberhaupt ist einer der Menschen (die alle gleich sind). Demzufolge sind seine Entscheidungen im Einklang mit dem allgemeinen Willen, denn der Mensch ist gut:

  • der Zweck des allgemeinen Willen (volonté général) ist das allgemeine Wohl
  • die Summe einzelner Willensmeinungen (volonté de tous; Eigeninteressen, Gruppeninteressen) ist der allgemeine Wille

Die Staatsbürger sind zusammen das Volk und damit Teilhaber der höchsten Gewalt. Das Staatsorgan verlangt absoluten Gehorsam des Einzelnen. Rousseaus Definition der Freiheit ist der Schutz gegen jede persönliche Abhängigkeit, denn dadurch wird die Stärke und Beweglichkeit der Staatsmaschine garantiert (sie macht sinnlose Verpflichtungen sinnvoll).

John Locke: Er lebte im englischen Empire während der Kriege zwischen England und Frankreich in Amerika unter Elizabeth I. und deren Nachfolger Charles. Er schrieb zwei Abhandlungen über die Regierung.

Der Naturzustand / das Naturrecht des Menschen ist absolute Freiheit, Unabhängigkeit und uneingeschränkte Bestimmung über sich selbst. Die dort herrschende Vernunft verhindert Chaos. Das Paradies wird jedoch durch den Kriegszustand zerstört, denn nur Dummheit führt zum Krieg. Um dies zu vermeiden und sich behaglich und wohl miteinander leben zu können, schließt man sich in einer Gesellschaft zusammen. Damit dieser "Vertrag" funktionieren kann, die Freiheit beschützt werden kann und die Vernunft gerettet werden kann muss es Gesetze und eine Gewaltenteilung geben, um Macht auszuüben. Volkssouveränität bedeutet, dass alle Macht (alle drei Gewalten) vom Volk ausgeht: Das Volk überträgt die einzelnen Gewalten an verschiedene Personen bzw. Gruppen für eine bestimmte Zeit und vergibt sie dann durch Wahlen neu.

unalienable rights (unveräußerliche Rechte): life, liberty, property (happinness)

Voltaire: Er war Dichter und schrieb über Justizirrtümer damaliger Zeit hatte Kontakt mit Friedrich dem Großen (dem "Antimachiavell") und trat für Freiheit der Meinung, der Presse und des Glaubens ein.